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Kiesbänke

Die Delme (Gewässer II. Ordnung des Ochtumverbandes) ist im Fließgewässerschutzsystem des Landes Niedersachsen als Hauptgewässer aufgeführt und bedarf somit besonderen Schutz und Pflege zur Aufrechterhaltung ihrer Artenvielfalt und Reinheit. Insofern wurden in den vergangen Jahren unter der Trägerschaft des Ochtumverbandes eine Vielzahl an Maßnahmen zur Steigerung der ökologischen Wertigkeit durchgeführt. Wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen war neben der Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit durch den Einbau von Fischaufstiegsanlagen und Sohlgleiten, die Verbesserung der Gewässerstruktur. Hierzu wurden eine Vielzahl an künstlichen Kiesbänken hergestellt, standortgerechte Erlenanpflanzungen durchgeführt sowie der Einbau von Strömungslenkern umgesetzt. Darüber hinaus wurden zur Reduzierung der Geschiebefrachten mehrere Sandfänge gebaut. An der Ellernbäke –ein wichtiges linksseitiges Nebengewässer der Delme– konnten Altarme wieder angeschlossen werden. Darüber hinaus konnten dort Gewässerrandstreifen angelegt werden.

Zur Fortführung und Ergänzung der o.a. Maßnahmen wurden Kiesbänke als weiterer Baustein zur Strukturverbesserung der Delme eingebaut. Insbesondere im Hinblick auf die Wiederansiedlungsbemühungen von Lachs und Meerforelle, sollen die Kiesbänke als Laichbetten den Salmoniden zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang sind zu gegebener Zeit entsprechende Erfolgskontrollen durchzuführen.

Insgesamt wurden 5 Kiesbänke mit Abständen von 15 m bis 60 m eingebaut. Die genaue Lagebestimmung der Kiesbänke erfolgte im Rahmen der qualifizierten Bauleitung in einem ausgewählten Gewässer- abschnitt. Der ausgewählte Bereich ist insbesondere deshalb gut geeignet, weil die Delme dort entlang einer nordöstlich unmittelbar angrenzenden Waldkante verläuft und somit eine Teilbeschattung bzw. Deckung für Fische gegeben. Darüber hinaus war die Zugänglichkeit mit schwerem Gerät für den Materialtransport dort möglich.
 
Die einzelnen Kiesbänke wurden etwa 5,0 bis 6,0 m lang und die Einbaustärke beträgt etwa 0,5 m ausgebildet. Eingebaut wurde rolliger Kies mit der Körnung 30/80. Vor dem Einbau wurde entsprechend 0,4 m bis 0,45 m Sand aus der Gewässersohle entfernt. Im eingebauten Zustand ragen die Kiesbänke etwa 10 cm über der vorhanden Sohle hinaus. Dadurch wird sichergestellt, dass die Strömungsgeschwindigkeiten über den Kiesbänken ausreichend hoch sind und somit eine Versanden des kiesigen Strukturen vermieden wird. Der hydraulische Einfluss auf den Wasserabfluss und Wasserstand ist dabei vernachlässigbar gering und wurde nicht gesondert nachgewiesen. Zur dauerhaften Sicherung vor Umspülung und Umläufigkeit wurden die Kiesbänke im Böschungsbereich mit Wasserbausteinen (Klasse II) gesichert.

Aufbau einer Kiesbank
Aufbau einer Kiesbank

Kiesbank Querschnitt
Kiesbank Querschnitt